Wieso sich meine Kinder mit dem "Thema" Geld beschäftigen sollen.
Meine Kinder sollen sich frühstmöglich mit dem Thema "Geld" beschäftigen und den Umgang damit lernen. Allerdings auf spielerische Art und Weise.

In unserer Gesellschaft spielt Geld eine wichtige Rolle. Fast alle Menschen tauschen ihre wertvolle Lebenszeit gegen eine Tätigkeit ein, nur um Geld zu verdienen. Bei Vielen heißt das: ca. 40h pro Woche arbeiten, um dafür im Gegenzug Geld zu erhalten. Natürlich gibt es dabei Personen, welche mit Begeisterung ihrer Arbeit nachgehen. Sie haben ihre "Berufung" gefunden. Aber ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung arbeitet nur des Geldes wegen. Vielen macht ihre Tätigkeit überhaupt keinen Spaß und etliche haben innerlich schon gekündigt. Dennoch führen diese Menschen ihren (ungeliebten) Job Tag für Tag aus, nur des Geldes wegen. Hier sieht man den hohen Stellenwert des Geldes.
Umso trauriger, dass unsere Kinder eigentlich kaum darauf vorbereitet werden bzw. fast gar nichts in der Schulzeit über Geld und Finanzen lernen. Wenn ich auf meine Schulzeit zurückblicke, dann wurde das Thema Geld irgendwann einmal im Mathematikunterricht besprochen. Da ging es um Münzen und Scheine. Später gab es auch einen kurzen Einblick in das Thema der Zinsrechnung. Das war es dann aber auch schon. In meiner gesamten Schulzeit wurden Themen, welche ich heute bräuchte, nie richtig besprochen. Wenn ich auf meine letzten Jahre zurückblicke, dann hätte ich viel lieber etwas zu folgenden Themen erfahren bzw. gelernt:
- Kaufen/Verkaufen
- Sparen
- Zinzeszinseffekt beim Geldanlegen
- Kommunikation
- Geldanlagen
- Börse
- Aktien
- Steuern
- Selbstvertrauen
Stattdessen musste ich irgendwelche Jahreszahlen einem geschichtlichen Ereignis zuordnen können oder wissen, wie hoch irgendwelche Gebirge sind. Ganz zu schweigen vom Erklären biologischer bzw. chemischer Reaktionen.
Das Wichtigste was mir aber in der Schulzeit gefehlt hat, war der Aufbau eines positiven Mindsets in Bezug auf Geld. Leider wird Geld sehr oft negativ bzw. als "Wurzel allen Übels" angesehen. Meiner Meinung nach stimmt das aber nicht. Doch das ist ein anderes Thema.
Spielerisch den Umgang lernen
Meine Kinder sind derzeit noch sehr jung. Mein Jüngster wurde gerade drei und mein Großer wird demnächst sechs Jahre. Daher vermittle ich bisher kaum direkt Wissen, was das Thema "Geld und Finanzen" angeht. Sie sollen dies einfach spielerisch lernen. Ganz klassisch haben die beiden dafür einen Kaufmannsladen und jeder hat (mittlerweile) ein Sparschweinchen und eine Spardose. Meine Kinder lieben es, ihr Gespartes auf einen Haufen zu schütten und dann wieder einzusortieren. Genauso, wie sie gerne in echt etwas einkaufen wollen, aber nur um an der Kasse mit Geld bezahlen zu dürfen. Meine Frau und ich fanden dies auch super, bis ich am Anfang merkte, dass wir schon negative Glaubensätze zum Thema Geld an unsere Kinder richten. Immer wenn sie mit ihrem Geld "gespielt" hatten, hieß es von mir und meiner Frau oft: "Wascht euch danach aber die Hände!" Das wurde uns als Kindern schon von unseren Eltern gesagt. Damit aber die ganz klare, negative Botschaft an unsere Kinder: "Jungs passt auf, Geld ist etwas SCHMUTZIGES!"
Zum Glück fiel mir dies rechtzeitig auf. Mittlerweile versuche ich in Bezug auf Geld für meine Kinder ein gutes Vorbild zu sein. Daher spreche ich immer positiv darüber. Rede oft vom Sparen und Investieren.
Demnächst hat mein Großer Geburtstag, dann bekommt er ein neues Spiel. Darauf bin ich schon sehr gespannt:

Ich glaube es klappt
Wie ich schon sagte, ist in meinen Augen das richtige Mindset in Bezug auf die Themen "Finanzen", "Vermögen" bzw. "finanzielle Freiheit" sehr entscheidend. Meinen Kindern versuche ich diesbezüglich ein passendes Vorbild zu sein. Das dies anscheinend gut klappt, bestätigte mir eine Situation, welche vor einigen Tagen passierte.
Frühs hatte ich meine Jungs in die Kita gebracht. Mein Jüngster hat auf dem Weg dahin ein 5 Cent-Stück gefunden. Er war ganz begeistert und sagte voller Freude: "Das kann ich sparen!". Daraufhin meinte ich nur: "Da hast du völlig Recht und wenn du einiges Geld gespart hast, kannst du es investieren."
Auch wenn er mit den Begriffen jetzt noch nichts anfangen kann, finde ich es gut so. Mein Großer versteht es schon langsam ein bisschen. Plötzlich fängt mein Jüngester auf der Fahrt in die Kita auch noch an zu singen : "Geld, Geld, liebe, liebe ich sehr." "Geld, Geld, liebe, liebe ich sehr."
Da war ich erstmal baff. Als ich ihn fragte, woher er das hat, überlegte er kurz und meinte dann nur ganz stolz: "Das habe ich mir selbst ausgedacht."
Fazit
Ich glaube bei meinen Kindern ist das Mindset auf dem richtig Weg. ;-)